Biografie
Der österreichische Maler und Architekt Alfons Walde wird am 8. Februar 1891 in Oberndorf bei Kitzbühel geboren. Ein Jahr später übersiedelt er mit seiner Familie nach Kitzbühel, wo sein Vater, Franz Walde, selbst Zeichner und der erste künstlerische Einfluss des Malers, Schulleiter wird.
Von 1903 - 1910 besucht Walde die Realschule in Innsbruck; bereits während seiner Schulzeit entstehen erste Tempera und Aquarellbilder. Von 1910 - 1914 studiert er an der Technischen Hochschule in Wien und setzt gleichzeitig seine Ausbildung als Maler fort. Es kommt zu Begegnungen mit Egon Schiele und Gustav Klimt. Gefördert wird Walde in dieser Zeit durch den Architekten Robert Oerly, der ihm die Wiener Kunstszene erschließt.
1911 findet die erste Ausstellung in Innsbruck statt; 1913 ist er mit einigen Bauernbildern das erste Mal in der Wiener Sezession vertreten.
Während des Ersten Weltkriegs (1914 – 1918) befindet sich Walde an der Südfront beim K&K Landschützenregiment und wird im Raum Monte Piano und Monte Pasubio eingesetzt. Er kehrt 1917 als Kaiserschützenleutnant aus Bosnien heim.
Der Künstler widmet sich nach Ende des Krieges ganz der Malerei und nimmt in der Folge vermehrt an Ausstellungen teil, das erste Mal 1920 in Wien. Vier Jahre später gewinnt der Künstler den ersten und zweiten Preis beim Wettbewerb „Winterbilder“ des Verkehrsamtes Tirol. In diese Zeit fällt auch der Beginn der Freundschaft mit dem Wiener Bildhauer Gustinus Ambrosi.
1925 heiratet Alfons Walde zum ersten Mal; die Ehe mit Hilde Lackier aus Kitzbühel soll vier Jahre halten. Im gleichen Jahr nimmt er an der Biennale Romana in Rom teil, erhält die Julius Reich Künstlerstiftung und beteiligt sich an der großen Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Deutschland.
1927 kommt es zur Mitarbeit, Projektierung und Ausführung der Berg- und Talstation der Hahnenkammbahn in Kitzbühel. Ein Jahr später gewinnt der Künstler, zusammen mit Rudolf Stolz, den ersten Preis beim Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung der Halle des Innsbrucker Hauptbahnhofes.
Zu dieser Zeit findet Walde zu dem für ihn charakteristischen Malstil; die zwanziger und dreißiger Jahre sollten seine fruchtbarste Schaffensperiode werden. Beliebt sind besonders seine Winterlandschaften und Motive aus der frühen Zeit des Kitzbüheler Wintersports. Vor allem seine meisterhafte Behandlung vom Element Schnee, der dem Betrachter geradezu plastisch entgegentritt, verhilft Walde zu internationalem Ruhm.
1929 wird Waldes Berghaus am Hahnenkamm erbaut. Im selben Jahr heiratet Walde Lilly Walter aus Hall in Tirol; bald darauf wird Tochter Guta Eva geboren.
1932 entsteht Waldes erstes offizielles TirolPlakat; als Vorlage dient sein Gemälde „Der Aufstieg“ von 1930. In der folgenden Zeit kommt es wieder zu verstärkte überregionaler Ausstellungstätigkeit; gleichzeitig taucht erstmals eine Reihe von Fälschungen von Waldes Gemälden auf.
1939 erfolgt die Trennung von seiner Frau Lilly, Walde heiratet im Jahr darauf in dritter Ehe Ida Troppschuh. Die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre sind für den dem NS-Regime gegenüber kritisch eingestellten Walde eine schwierige Zeit: 1940 als Pionier in Salzburg eingerückt, wird er bereits nach wenigen Monaten krankheitsbedingt entlassen. 1946 wird er aufgrund von Diffamierungen zwei Monate in Innsbruck inhaftiert.
Der Titel „Professor“ wird ihm 1956 verliehen; es ist eine verspätete, offizielle Anerkennung seines künstlerischen Werkes. Zwei Jahre später, am 11. Dezember 1958, stirbt Alfons Walde in Kitzbühel an Herzschwäche.